Erlebnisse und Kuriositäten aus der neuen Welt!

Monday, July 23, 2007

Der Norden

Es hat eine Weile gedauert, unseren Südstaatler davon zu überzeugen, durchaus einmal einen Trip in die Nordstaaten über sich ergehen zu lassen. Sozusagen als Bildungsreise. War im Endeffekt nicht so schwierig, nachdem auch er ja noch das Ziel hat, alle Bundesstaaten der US and A zu besuchen, und ich ihn schon fast eingeholt habe. Also, Ziel des Roadtrips waren diesmal Cape Cod und Boston im Bundesstaat Massachuchetts. Teilnehmer: Carol, Sven, Ioannis und meine Wenigkeit. Fahrbarer Untersatz (eines der Highlights der Reise): Audi Q7. Freitag nachmittag los und Sonntag abends zurück.
Erwartungsgemäß war der Verkehr nicht gerade sehr flüssig. Die Dame vom Navigationssystem hat uns andauernd widersprochen und uns letztendlich in die Irre oder fast nach Manhattan fahren lassen. Zugegeben, es war eher andersrum, wir haben mißachtet, was die Regierung gesagt hat.
Tag 1: Lange schlafen, Frühstücken im naheliegenden Frühstückscafé und dann ab an den Strand in der Nähe von Provincetown. Ziemlich schnell merke ich, dass meine Kollegen recht hatten. Bereits auf der Fahrt gen Norden ist unübersehbar, welche sexuelle Orientierung auf der kleinen Halbinsel klar auf dem Vormarsch ist. Der Strand ist ziemlich lang, die Gezeiten spürt man hier auch stärker als an den Stränden in Maryland oder Delaware. Meine kleiner Lauf am Strand wurde immer wieder unterbrochen von kleineren oder größeren Rinnsalen, die die kommende Flut erzeugte. Machte mir aber nichts, ich war ja schließlich barfuß unterwegs. Gegen Ende des Tages sind wir noch ins Pilgrim Monument gegangen, ein bisschen Bildung in amerikanischer Geschichte kann ja nie schaden. Und was zu Futtern ist auch ganz wichtig, Provincetown bietet sehr gute Kost aus dem Meer. Sogar Sven, der Fischhasser, hat ein kleines Stück Hummer und auch Shrimp gegessen.
Tag 2: Boston, natürlich auch historisch vorbelastet (Boston Tea Party), hat einen schönen Hafenbereich, eine kleinen alten Stadtkern und ist mal einen Kurzaufenthalt wert. Ein Spaziergang zum Boston Tea Party Schiff war leider umsonst, weil das grade zur Renovierung war. Noch kurz ein wenig Futter reingeschoben, und dann ging es auch schon auf den Heimweg. Der Verkehr war ähnlich zähflüssig wie auf der Hinfahrt... definitiv ein Pluspunkt für die Südstaaten.

Monday, July 16, 2007

Campen in West Virginia "Wild & Wonderful"

Typisch unamerikanisch, nämlich nicht im 18 Meter Wohnwagen und ohne bergeweise Plastikgeschirr, ging es zu Fünft in Bergwelt etwa 2 Stunden westlich von Leesburg. Mit Ausnahme des Fahrers, der blöderweise ich war, gaben sich meine beiden Mitfahrer schon im Auto die Kante und leerten 12 Dosen Bier. Was das Aufbauen der Zelte im Dunkeln nur mit Hilfe ein ziemlich geilen Stirntaschenlampe nicht einfacher machte.
Am nächsten morgen habe ich dann erstmal gesehen, wo ich bin. Mitten im Wald, am Ufer eines kristallklaren und ziemlich kalten Baches, mein Auto irgendwo zwischen wilden Gestrüpp geparkt - eben Westvirginia, Wild & Wunderful, wie es auf den Nummerschildern zu lesen ist. Kurz nach dem Aufstehen begann dann auch schon das Improvisieren: Wo kriegen wir heißes Kaffeewasser her, wo gibts Klos, Duschens, Futter, Donuts, gebratene Tauben etc. Nachdem 5 Leute so alles ausgepackt hatten, was an Verpflegungsutensilien mitgebracht wurde, war klar: verhungern und verdursten muss keiner. Ein kleiner Kochtopf, ein Grillrost, Picknickgeschirr, Brot, Butter, Wurst, Nutella, Marmelade, Tee, Kaffee, Obst. So ziemlich alles was man braucht, um Samstag früh in die Gänge zu kommen.
Nach dem Frühstück gings dann an den Badesee. Nach längeren Suchen hatten wir einen guten Platz gefunden. Lufttemperatur so um die 24 Grad, ziemlich steife Brise. Wassertemperatur, und jetzt bitte hinsetzen vor dem Weiterlesen: 32 Grad Celsius (nicht Fahrenheit). Der See war ein Stausee, dessen Daseinsberechtigung in der Kühlung des Kohlekraftwerks besteht. Einige Stunden später, die Haut mit UV-Strahlung verseucht, gings dann auf Futtersuche im nahegelegenen Walmart. Raus kamen wir mit Grill und reichlich Material, um selbigen zu bestücken. Und natürlich Bier...
Nach einigen Schwierigkeiten am Morgen ging das Anzünden des Lagerfeuers am Abend schon etwas leichter von der Hand. Feuerholz gabs nach dem Motto "All you can burn" für 5 Dollar pro Tag. Dementsprechend oft bin ich dann auch Holz holen gegangen.

Monday, July 02, 2007

Klischees

In Deutschland sind die Vereinigten Staaten ja auch wegen der ihnen anhängigen Klischees berühmt und berüchtigt. Eines davon - in der alten Welt vermutlich eher unbekannt - ist, dass Polizisten gerne mal einen Donut essen. Dieses Thema wurde unter anderem auch in Computerspielen verarbeitet. So etwa bei Simcity, wo sich sehr häufig in der Nähe einer Polizeiwache mal Dunkin Donuts niederlässt. Das es sich hierbei nicht nur um Klischee handelt, sondern um "die reine Wahrheit, und nichts als die Wahrheit, so wahr mir Gott helfe", belegt ein Foto, geschossen am 1. Juli 2007 in Delaware auf dem Weg zum Strand, bei der üblichen Boxenstop-Location. Leider ist es zusammen mit anderen Bildern von diesem Trip auf Ioannis' Kamera verschollen gegangen:-(!