Erlebnisse und Kuriositäten aus der neuen Welt!

Saturday, November 15, 2008

AC/DC

Leider konnte ich das "Blitz"-Zeichen, das ja normalerweise zwischen AC und DC steht nicht auf meiner Tastatur finden. Aber es geht auch ohne... Heute, am 15. November 2008, findet wohl das Konzerthighlight des Jahres in Washington DC statt. AC/DC live! Und nachdem bei den aelteren Herrschaften im Rock'n'Roll-Geschaeft jedes Konzert das letzte sein kann, habe ich mir ein paar Karten fuer das Konzert besorgt. Die waren nicht ganz billig, aber es gab ja schliesslich auch was geboten fuers Geld. Knapp 2 Stunden gute Musik, eine geile Show, eine Superstimmung auf den Raengen im ausverkauften Verizon-Center. Vor dem Konzert haben wir uns schon ein wenig warmgetrunken und auf der Fahrt und im Parkhaus schnellmal nen 12er Pack Coors Light alle gemacht. Nach noch zwei oder drei Bier im Verizon-Center, wo eins so viel gekostet hat wie der ganze 12er Pack, konnte uns nichts mehr auf den Sitzen halten. Angus Young lief zu Hochform auf und nahm sich die Freiheit, nach fast jedem Song auf der Buehne waelzend, ein Gitarrensolo hinzulegen. Klassisch fuer ihn auch die kurzen Hosen. Die Flaeche vor der Buehne war leider wie schon bei Chili Peppers Konzert bestuhlt... was fuer eine Platzverschwendung, weil sowieso keiner gesessen hat und Stagediving geht da natuerlich auch nicht wirklich.
Nach dem Konzert habe ich dann aus irgendwelchen unerfindlichen Gruenden zwei Zigaretten fuer Carol und Ioannis geschnorrt, die ich sogar fuer die beiden angezuendet habe. Zu viel Alkohol machts moeglich. Die Wohnungseinweihungsparty bei Constanze und Tibor haben wir dann auch nicht mehr besucht, obwohl ich das Navigationssystem gleich nach dem Verlassen des Parkhauses mit ihrer Adresse gefuettert habe. Kurz danach bin ich dann im Auto auf dem Beifahrersitz in Tiefschlaf gefallen. Der Tag danach war zum Glueck ein Sonntag, an dem ich nichts gemacht habe, ausser meine leichten Kopfschmerzen zu kurieren.
Ein kleiner Kommentar zur deutschen Uebersetzung der Buchstabenkombination. Neben der technischen Bedeutung bezueglich der Elektrizitaet, bedeutet AC/DC im Slang auch "bisexuell". Ihr koennt euch jetzt selber eine Meinung bilden, was die Band wohl mit ihrem Bandnamen ausdruecken will.

Tuesday, November 04, 2008

Mr. President elect

So durfte sich Herr Barack Obama so gegen 23 Uhr EST dann endlich nennen. Nachdem es ja lange ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Kandidaten war, wurde kurz vor elf der Wahlsieg der Demokraten in Virginia (der erste seit 44 Jahren) bekanntgegeben und nur Minuten spaeter auch deren Gesamtwahlsieg. Ich wollte eigentlich schon laengst im Bett sein, konnte mich dann aber irgendwie nicht von den folgenden beeindruckenden Bildern im Fernsehen loseisen. Berichterstattungen gerade aus den groesseren Staedten erinnerten an die Bilder aus deutschen Staedten, die 1990 nach dem Gewinn der Fussball WM in Italien im Fernsehen gezeigt wurden. Oder an Bilder aus Berlin als 1989 die Grenzen geoeffnet wurden. Oder auch 1996 als Deutschland Europameister wurde. Die Bilder haben mich eher verwundert, da ja Politik hier auch als eine Art Tabuthema nicht gross diskutiert wird. Aber vielleicht wird sich das jetzt auch ein wenig aendern.
Ich konnte mich auch nicht an annaehernd aehnliche Bilder aus dem deutschen Fernsehen erinnern, als 1998 Herr Schroeder Kanzler wurde oder 2005 Frau Merkel. Und zumindest 2005 war ja fuer die deutsche Politik mit der Wahl der ersten deutschen Kanzlerin aehnlich geschichtstraechtig wie die Wahl des ersten farbigen Praesidenten hier.
Am 20. Januar ist dann Herrn Bush's letzter Tag und der neue Praesident wird vereidigt. Angeblich sollen zu diesem Ereignis mehrere Millionen Besucher nach Washington DC reisen. Vielleicht kann ich daraus ja etwas Profit schlagen, und fuer einen horrenden Geldbetrag mein Gaestezimmer ein paar Tage untervermieten.

Sunday, November 02, 2008

What does is take...

... einfach nur eine Menge Zeit und gute Schuhe. Jetzt aber mal von vorne, um einen etwas tieferen Sinn in diesen Eintrag zu bringen. "What does it take?" war das Motto des diesjaehrigen New York Marathons. Nachdem ich ja im letzten Jahr kurz vorher den Schwanz eingezogen hatte, wollte ich mich dieser Schmach nicht wieder hingeben, habe fleissig trainiert und mir im Sommer sogar neue Laufschuhe gekauft. Wie oben gesagt, das Material ist wichtig. Nun aber zu den Erlebnissen am Marathonwochenende.
Nachdem ich am Samstag meine Startunterlagen abgeholt und meine Kauflust am Marathonmerchandise ausgelassen hatte, bin ich ins Hotel. Nur schnell Klamotten abschmeissen und wieder los. Ich war ja schliesslich in NYC. Schnell zum Rockefeller Center, um das alljaehrliche Feuerwerk im Centralpark in exponierter Lage zu geniessen. Danach dann Futter fassen beim "Barilla"-Pasta-Diner. So ziemlich am Eingang wurden einem schon 1 oder 2 Dosen Bier in die Hand gedrueckt. Faengt ja gut an... Gleich danach konnte man sich Gatorade bis zum abwinken reinschuetten, und dann kamen die Nudeln. Nebenbei spielte eine Band. Nach dem Essen wurden mir dann noch massenweise Aepfel, Schokolade, Powerbars und ein Becher Eiscreme zugesteckt. Lecker, lecker, lecker... vor allem das Bier.
Am Sonntag Morgen um 6.30 Uhr bei Temperaturen knapp ueber dem Gefrierpunkt, war ich nochmal kurz am Zoegern, ob ich nicht doch einfach wieder nach Virginia zurueckfahren sollte. Habe mir dann noch nen extra Langarmshirt angezogen, den Wetterbericht fuer den Tag eingaengig studiert, mir eingeredet, dass ja im Laufe des Tages diese Sonne scheint und es ein wenig waermer wird, und bin dann zur Staten Island Faehre losmarschiert.
Nach etwa weiteren 90 Minuten in der Sch#$%&kaelte durfte ich mich dann endlich dem Startbereich ein wenig naehern. Nochmal 20 Minuten spaetern, so gegen 10 Uhr, normalerweise die Zeit am Sonntag, wo ein leckeres Fruehstuecksei und Broetchen meinen Tisch schmuecken, dann endlich der Startschuss und passenderweise droente Frank Sinatras "New York, New York" aus den Lautsprechern. Schon sehr bewegend und irgendwie ein wenig besser als die AC-DC Gitarrenriffs beim Start der Inlineskater in Berlin.
Die naechsten vier Stunden war dann Sightseeing, Wasser und Gatorade trinken, Bananen und Energieriegel essen, sowie ein wenig Laufen angesagt. Waehrend des Marathons sieht man doch Teile von New York, wo man sich als normaler, um sein Leben besorgter Tourist nicht mal am Tag hintraut. Der Lauf fuehrte von Staten Island durch Brooklyn, Queens nach Manhattan, dann in die Bronx und wieder zurueck nach Manhattan. So habe ich das also auch mal gesehen. Keine Ahnung, wieviele Zuschauer den Kurs saeumten, auf jeden Fall war es eine beeindruckende Kulisse. Mit Ausnahme der Bruecken standen die ueberall.
Nach knapp vier Stunden im Haeuserdschungel von New York ueberquerte ich dann auch endlich die Ziellinie, sichtlich geschafft, mit schmerzendem linken Fuss (Sch#$%^ neue Schuhe), aber gesund und gluecklich darueber, auch an diesen Punkt aus dem Buch "101 Dinge, die man getan haben sollte, bevor das Leben vorbei ist" einen Haken machen zu koennen.