Campen in West Virginia "Wild & Wonderful"
Typisch unamerikanisch, nämlich nicht im 18 Meter Wohnwagen und ohne bergeweise Plastikgeschirr, ging es zu Fünft in Bergwelt etwa 2 Stunden westlich von Leesburg. Mit Ausnahme des Fahrers, der blöderweise ich war, gaben sich meine beiden Mitfahrer schon im Auto die Kante und leerten 12 Dosen Bier. Was das Aufbauen der Zelte im Dunkeln nur mit Hilfe ein ziemlich geilen Stirntaschenlampe nicht einfacher machte.
Am nächsten morgen habe ich dann erstmal gesehen, wo ich bin. Mitten im Wald, am Ufer eines kristallklaren und ziemlich kalten Baches, mein Auto irgendwo zwischen wilden Gestrüpp geparkt - eben Westvirginia, Wild & Wunderful, wie es auf den Nummerschildern zu lesen ist. Kurz nach dem Aufstehen begann dann auch schon das Improvisieren: Wo kriegen wir heißes Kaffeewasser her, wo gibts Klos, Duschens, Futter, Donuts, gebratene Tauben etc. Nachdem 5 Leute so alles ausgepackt hatten, was an Verpflegungsutensilien mitgebracht wurde, war klar: verhungern und verdursten muss keiner. Ein kleiner Kochtopf, ein Grillrost, Picknickgeschirr, Brot, Butter, Wurst, Nutella, Marmelade, Tee, Kaffee, Obst. So ziemlich alles was man braucht, um Samstag früh in die Gänge zu kommen.
Nach dem Frühstück gings dann an den Badesee. Nach längeren Suchen hatten wir einen guten Platz gefunden. Lufttemperatur so um die 24 Grad, ziemlich steife Brise. Wassertemperatur, und jetzt bitte hinsetzen vor dem Weiterlesen: 32 Grad Celsius (nicht Fahrenheit). Der See war ein Stausee, dessen Daseinsberechtigung in der Kühlung des Kohlekraftwerks besteht. Einige Stunden später, die Haut mit UV-Strahlung verseucht, gings dann auf Futtersuche im nahegelegenen Walmart. Raus kamen wir mit Grill und reichlich Material, um selbigen zu bestücken. Und natürlich Bier...
Nach einigen Schwierigkeiten am Morgen ging das Anzünden des Lagerfeuers am Abend schon etwas leichter von der Hand. Feuerholz gabs nach dem Motto "All you can burn" für 5 Dollar pro Tag. Dementsprechend oft bin ich dann auch Holz holen gegangen.
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