Als Freund guter Musik muss ich natürlich auch mal ein paar Konzerte besuchen. Nach meiner Enttäuschung beim Red Hot Chili Peppers Konzert, wollte nicht in dem Glauben bleiben, dass alle Konzerte so sind. Ende Juli und Anfang August wurde ich eines Besseren belehrt und mein Weltbild bezüglich guter Konzerte auch in diesem Lande ist wieder hergestellt.
Das Konzert von The White Stripes im Patriot Center war ein gutes Beispiel, dass die Konzertsaele auch am Kochen sein koennen. Diesmal hatte ich Stehplatzkarten im Innenraum vor der Buehne und keine Sitzplatzkarten kurz unter dem Dach. Der Anzahl der Karten dort war beschraenkt und so musste ich auch nicht gegen grosses Gedraenge und Rumgeschubse ankaempfen. Wie gesagt, die White Stripes verwandelten die Halle in einen kleinen Hexenkessel und alle warn am Feiern. War schon merkwuerdig wie zwei Leute nur mit Schlagzeug, Gitarre und ein paar Keyboards so viel Laerm, guten Laerm, machen koennen.
Das Virgin Mobile Festival in Baltimore hat da stimmungsmaessig noch mal einen draufgesetzt. Auf 2 Buehnen haben bei etwa 35 Grad im Schatten an 2 Tagen etwa 20 Bands gespielt. Headliner waren The Police, die ja auch nicht mehr die juengsten sind. Die haben mich aber auch nicht so wirklich ueberzeugt. Auf CD hoere ich mir das gerne mal an, aber live kam das alles ein bisschen lahm rueber. Da war mir die "Vorband" von Sting und seinen Kumpels schon lieber. Die inzwischen auch schon seit 25 Jahren aktiven Beastie Boys mussten als Anheizer ran. Die Meute war am toben. Da wurde gesprungen, getanzt und immer wieder liessen sich "crowd-surfer" von hinten nach vorne tragen. Und sind hin und wieder auch mal runtergefallen, uups! Wie gesagt, die Beastie Boys sind seit Anfang der 80er Jahre im Geschaeft, was bedeutet, dass die drei Herren auch schon Anfang 40 sind. Was man der Musik und auch der Show nicht angemerkt hat... die Haarpracht hat es jedoch verraten. Zwei von den Dreien sind dermassen grauhaarig, dass man das auch noch von ganz hinten sehen konnte. War aber witzig ein paar Grauhaarige mit weisser Hautfarbe rappen zu sehen.
Bezueglich dem Geschehen waehrend des Festivals liessen sich vielen Gemeinsamkeiten mit derartigen Veranstaltung in der fernen Heimat feststellen. Vor uns stand eine Gruppe maximal 17 jaehriger Bengels, die sich einen Joint nach dem andern reingezogen haben. Getreu der von den Toten Hosen vertonten Weissheit "10 kleine Jaegermeister rauchten einen Joint, den einen hat es umgehauen, da warens nur noch neun" ist einer von den Kids auch ausgestiegen.